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Rund um die Geburt

Mehr als neun Monate lang bereitet sich der Körper der werdenden Mutter auf die Geburt vor. Mit zunehmendem Bauchumfang und dem näher rückenden Geburtstermin wächst bei vielen die Vorfreude darauf, das eigene Kind endlich im Arm zu halten. Gleichzeitig tauchen immer mehr Fragen auf: Wie läuft die Geburt ab? Wie bereite ich mich gut darauf vor? Wo möchte ich entbinden? Wer kann mich dabei begleiten? Was gehört in die Kliniktasche?

FAQ - Häufige Fragen

Geburtsvorbereitung

In vielen Hebammenpraxen, Kliniken, Volkshochschulen und Familienbildungsstätten / Familienzentren (interner Verweis) werden Geburtsvorbereitungskurse angeboten – sowohl für Schwangere allein als auch gemeinsam mit dem Partner oder einer Begleitperson.

Dabei geht es nicht nur um Atem- und Entspannungstechniken und den Geburtsverlauf. Es gibt auch viel Raum für persönliche Fragen und den Umgang mit Ängsten rund um die Geburt. Auch die erste Zeit und der Umgang mit dem Neugeborenen wird thematisiert.

Viele Schwangere knüpfen in den Kursen wertvolle Kontakte, die gerade in der ersten intensiven Zeit mit Baby hilfreich sind.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für die Geburtsvorbereitung der Schwangeren (14 Stunden / 7 Doppelstunden). Einige Krankenkassen erstatten auch anteilige Kosten für den Partner.

Viele Schwangere nutzen die Möglichkeit, im Vorfeld einen Geburtsplan zu erstellen. Darin können persönliche Wünsche und Vorstellungen zur Geburt festgehalten werden, z. B.:

  1. bevorzugte Gebärpositionen
  2. Umgang mit Schmerzlinderung
  3. gewünschte Begleitpersonen
  4. Wünsche für die erste Zeit mit dem Baby

Ein Geburtsplan dient als Gesprächsgrundlage mit der Hebamme und dem Team in der Geburtsklinik oder im Geburtshaus. Er hilft, eigene Bedürfnisse zu klären und mögliche Abläufe zu besprechen – immer mit der Flexibilität, dass sich unter der Geburt individuelle Anpassungen ergeben können. Weiterführende Informationen bietet das Portal familienplanung.de.

Geburtsort

Die meisten Babys werden in Deutschland in Kliniken geboren. Doch bei einer komplikationslosen Schwangerschaft und gutem Gesundheitszustand der Mutter und des Kindes sind auch Geburtshausgeburten (Suche nach Geburtshäusern in MV) oder Hausgeburten möglich.

Viele Frauen schätzen an alternativen Geburtsorten die intime und selbstbestimmte Atmosphäre. Andere fühlen sich wohler mit der Sicherheit einer Klinik, wo im Bedarfsfall ärztliche Unterstützung sofort verfügbar ist. Zu beachten ist, dass in Kliniken mit niedriger Versorgungsstufe (Level IV) kein Kinderarzt ständig vor Ort ist. Diese Kliniken sind nicht geeignet für Risikoschwangerschaften.

Es lohnt sich, die verschiedenen Optionen kennenzulernen: Geburtskliniken und Geburtshäuser bieten regelmäßig Infoabende und Führungen an. Auch Hebammen, die Hausgeburten begleiten, informieren über die Voraussetzungen und Abläufe.

PDF, die Checkliste auf familienplanung.de

Gut vorbereitet für die Geburt

Tipp: Kliniktasche packen

Eine gut gepackte Kliniktasche sorgt dafür, dass in den letzten Wochen der Schwangerschaft alles Wichtige für die Geburt bereitsteht.
Packen Sie die Tasche etwa 3–4 Wochen vor dem errechneten Termin.

Das sollte in die Kliniktasche:

  • bequeme Kleidung für die Geburt und für die Zeit danach (Still-BH´s, Stilleinlagen etc.)
  • Hausschuhe, warme Socken
  • Parfümfreie Hygieneartikel und persönliche Dinge
  • wichtige Dokumente (Mutterpass, Krankenversicherungskarte, Personalausweis)
  • Kleidung für das Baby für die Heimfahrt
  • Snacks und Getränke für die Begleitperson

PDF, die Checkliste auf familienplanung.de

Unterstützung durch Begleitpersonen

Viele Schwangere empfinden die Begleitung durch eine vertraute Person bei der Geburt als hilfreich und stärkend. Dies kann der Partner, ein Familienmitglied, eine enge Freundin oder eine Doula (ausgebildete Geburtsbegleiterin) sein.

Die Begleitperson kann während der Geburt auf vielfältige Weise unterstützen:

  1. emotionaler Beistand und Ermutigung
  2. körperliche Unterstützung, z. B. Halten, Massieren
  3. praktische Hilfe, etwa Getränke anreichen oder mit an die frische Luft begleiten
  4. Kommunikation mit dem Geburtsteam, wenn die Gebärende es wünscht

Es ist sinnvoll, dies frühzeitig mit der Geburtsklinik oder der Hebamme abzusprechen – insbesondere hinsichtlich aktueller Besuchsregelungen und räumlicher Möglichkeiten.
Auch Väter oder andere Begleitpersonen profitieren von einer guten Vorbereitung, z. B. durch Teilnahme an einem Geburtsvorbereitungskurs.

Die erste Zeit nach der Geburt

Nach der Geburt beginnt für Mutter, Kind und Begleitperson eine besondere Zeit des Kennenlernens. In den ersten Stunden nach der Geburt wird auf möglichst ungestörtes Bonding geachtet: Hautkontakt, gemeinsames Kuscheln und der erste Stillversuch stehen im Mittelpunkt.

In der Klinik finden außerdem die ersten medizinischen Untersuchungen statt, z. B. die U1-Untersuchung des Neugeborenen. Dabei prüft das Klinikpersonal Atmung, Herzschlag, Hautfarbe, Muskelspannung und Reflexe des Kindes – der sogenannte APGAR-Test gibt Aufschluss über den Allgemeinzustand. Außerdem wird die Körpertemperatur gemessen, das Kind gewogen und gemessen, und gegebenenfalls mit Sauerstoff versorgt. Je nach Verlauf der Geburt bleibt die Mutter mit dem Baby für einige Stunden im Kreißsaal oder wechselt auf die Wochenstation.

In den ersten Tagen nach der Geburt begleiten Hebammen und Pflegekräfte die Familie, unterstützen beim Stillen, Wickeln und in der neuen Elternrolle. Väter oder andere Begleitpersonen haben in der Regel die Möglichkeit, diese erste Zeit aktiv mitzuerleben. Einige Kliniken bieten dafür spezielle Familienzimmer an.

Beratungsangebote in Mecklenburg-Vorpommern

Rund um die Geburt bieten in Mecklenburg-Vorpommern folgende Stellen kompetente Beratung:

  • Schwangerschaftsberatungsstellen (z. B. Caritas, Diakonie, pro familia, DRK); interner Verweis auf interaktive Karte
  • Hebammenpraxen und freiberufliche Hebammen (Hebammensuche in MV)
  • Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser (interner Link zu den Treffpunkten / interaktive Karte)
  • Frühe Hilfen (z. B. Familienhebammen)
  • Kliniken und Geburtshäuser in der Region

Weiterführende Informationen